Geschichte

Metall der Menschheit

Kupfer, eines der ersten der Menschheit bekannten Metalle, wurde bereits vor über 10.000 Jahren in der Steinzeit verwendet. Archäologische Funde, die dieses Alter dokumentieren wurden u. a. im südlichen Anatolien in der frühsteinzeitlichen Siedlung Catal Hüyük gefunden.

Kupfer war nach „Stein“ für Jahrtausende das einzige Metall für die Herstellung von Werkzeugen und wurde auch vom Kunsthandwerk zur Schmuckherstellung verwendet. Anscheinend verbreitete sich die Kenntnis des Kupfers erst erheblich später, vermutlich von Anatolien ausgehend in andere Länder der Alten Welt. In Ägypten wurden Waffen und Werkzeuge aus Kupfer rund 4000 v. Chr. in beträchtlichen Mengen hergestellt und verwendet. Die Ägypter betrieben von 3200 bis 1160 v. Chr. einen umfangreichen staatlichen Bergbau auf Malachit und Azurit am Berg Sinai. Im Tempel des Sahuré wurde bereits um 2500 v. Chr. eine 400 m lange Wasserleitung aus Kupfer verlegt. In mehreren Kulturzentren der Zeit vor 3000 v. Chr. fand man Kupfergegenstände, vor allem Hausgeräte, Schmuckteile und Waffen. Funde gleichen Alters verteilen sich auf Vorderasien, Ägypten, die Ägäis, Mittelasien und China. Der Handel mit Kupfer und daraus hergestellten Gegenständen lässt sich bereits zu dieser Zeit durch gleichartige Funde nachweisen Nachdem Kupfer zu Beginn seiner Entdeckung durch einfaches Hämmern in Form gebracht wurde, schmolz man in dieser Zeit Kupfer bereits auf und goss es in Formen. Davon zeugen erhalten gebliebene ägyptische Öfen aus Sandstein und Schmelztiegel.

Maßgeblich für die Verwendung von Kupfer war, dass es an vielen Orten in größerer Menge verfügbar war.

Bronzezeit

Denn in der Frühzeit sorgten noch die natürliche Verwitterung und Abtragung für die allmähliche Freilegung von Erzlagern. Genutzt wurde vor allem das natürliche, gediegene Kupfer, das in den oberen Bereichen von Kupfererzlagern vorkommt. Im Laufe der Jahrhunderte lernten die Menschen dann immer besser mit dem Metall umzugehen und es auf vielfältigste Weise zu behandeln – etwa durch Hämmern, Erhitzen, Gießen oder das Vermischen (Legieren) mit anderen Metallen wie Blei, Silber, Zink oder Zinn. Die Entdeckung, dass Kupfer und Zinn gut zu verbinden sind, gab sogar einer ganzen Epoche ihren Namen: der Bronzezeit. Die Bronzezeit begann ca. im Jahr 3500 v. Chr. Während die ersten Bronzen noch einen sehr geringen Zinnanteil nachwiesen, hatten dieser um 2500 v. Chr. um die 15 % erreicht. Funde aus Thailand belegen die Existenz von Bronze schon ca. 4500 v. Chr. In Mitteleuropa wird die Epoche der Bronzezeit zeitlich auf 2000-800 v. Chr. eingeordnet. Gewonnen wurde Kupfer in der Bronzezeit durch das sogenannte Feuersetzen. Hierbei wurde das anstehende Gestein durch Holzfeuer mürbe gemacht und platzte unter Ausbildung von Hohlkuppeln ab. Das erste Auftreten der Legierung Messing ist durch Funde im Babylonischen Reich auf das 3. Jahrtausend datiert. Man schätzt jedoch, dass Kupfer bereits 7.000 Jahre früher bekannt war als Zinn. Deshalb wird die Epoche zwischen der ersten Nutzung des Kupfers bis zur Verwendung der Bronze auch als Kupferzeit bezeichnet. Begonnen hat sie mit einigen Kilogramm Metall, weltweit vielleicht mit einigen hundert Kilo. Die Kupferzeit kann jedoch keinem bestimmten Zeitabschnitt der Geschichte zugeordnet werden. In Europa trat Kupfer in der jüngeren Steinzeit auf. Es handelte sich dabei nicht nur um Einfuhren aus höher entwickelten Ländern. Wie zahlreiche Funde alter Schmelzstellen beweisen, wurde das Kupfer im Lande selber verarbeitet. In Nordkatalonien fand man z. B. Gussformen für Flachäxte aus der früheren Bronzezeit. Im dritten Jahrhundert v. Chr. hatte sich die Verwendung des Kupfers über Europa bis zum südlichen Skandinavien verbreitet.

Aes Cyprium

Die Römer nannten das Kupfer „aes cyprium“ (Erz aus Zypern). Wahrscheinlich geht der Name der kupferreichen Mittelmeerinsel auf das assyrische Wort „kipar“ zurück. Daraus wurde schließlich „cuprum“ und später im heutigen deutschen Sprachraum Kupfer. Dies spiegelt sich heute noch in dem chemischen Symbol „Cu“ wider. In der Alchemie des Mittelalters wurde Kupfer als Beweis für Transmutationen, sprich Umwandlungen von Metallen in Andere aufgeführt, da es durch unedlere Metalle aus seinen Salzen verdrängt wird. Abgebaut wurde das Kupfer zu dieser Zeit von Hand mit Schlegel und Eisen. Dies änderte sich im 17. Jahrhundert durch den erstmaligen Einsatz von Schwarzpulver, wobei das Loch für die Sprengung immer noch von Hand geschlagen werden musste. Das so gewonnene Erz wurde anschließend zerkleinert und im folgenden Waschgang vom tauben Gestein getrennt. Danach röstete man die Erze über einem Holzfeuer zu Kupferoxid, das darauf in Öfen zu reinem Kupfer reduziert wurde. Da der Kupfergehalt nur 30-50% betrug, war ein mehrmaliges Wiederholen des Vorgangs nötig. In der neueren Zeit lag das Schwergewicht der Kupfergewinnung bis ins 19. Jahrhundert hinein in Europa. Mit wachsender Industrialisierung stieg der Bedarf an Kupfer gewaltig an, so dass die Vorkommen in Europa nicht mehr ausreichten oder sich erschöpften.

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