Kupfer-Blei-Zinn-Legierungen

Diese Legierungen können 2 bis 11 Zinn % und 1 bis 23 % Blei enthalten. Kupfer-Zinn-Blei-Gusslegierungen ohne zulegiertes Zink werden auch Guss-Zinn-Bleibronzen genannt. Werkstoffe aus dieser Gruppe, die neben Zinn und Blei 1,5 bis 10,0 % Zink als Legierungsbestandteil enthalten können, sind auch unter dem Begriff Rotguss bekannt. Kupfer-Zinn-Blei-Gusslegierungen haben meistens noch einen geringen Zusatz an Nickel. 

Kupfer-Blei-Zinn-Gusslegierungen enthalten bis zu 26 % Blei, das im festen Zustand nahezu unlöslich ist und im Gefüge in Form von feinverteilten Teilchen vorliegt. Die Gehalte an Blei liegen in den Kupfer-Blei-Zinn-Gusslegierungen (Guss-Zinn-Bleibronzen) meist weit höher als die von Zinn. Blei ist aufgrund seines niedrigen Schmelzpunktes in der Lage, eventuell entstehende Gussporositäten – bedingt durch das bei der Erstarrung auftretende Volumendefizit – auszufüllen. Dadurch wird die Druckdichtigkeit der Gussstücke erhöht. Festigkeit und Dehnung nehmen durch Bleizusätze über 1,5% geringfügig ab. Die Erstarrungsvorgänge werden durch den Bleigehalt praktisch nicht beeinflusst und vollziehen sich in Gegenwart von flüssigem Blei wie bei binären Kupfer-Zinn-Legierungen.  Demnach wird durch den Zinnzusatz die im System Kupfer-Blei vorhandene Mischungslücke unterdrückt, die gebräuchlichen Gusslegierungen liegen alle außerhalb des Bereiches der Mischungslücke.

Bleigehalte tragen in Gussteilen nicht nur zur Verbesserung der Spanbarkeit, sondern auch zur Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit bei, speziell gegen Schwefelsaure. Außerdem verbessern Bleizusätze die Notlaufeigenschaften der Gleitwerkstoffe.

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